Wie wird man Hundefriseur
Die Ausbildung zum Friseur dauert drei Jahre und selbstverständlich handelt es sich dabei um eine duale Ausbildung, also im Friseursalon und in der Berufsschule. Das ist jedem vollkommen klar. Doch nicht nur der Zweibeiner braucht einen Friseur, sondern auch die Vierbeiner, vor allem die Hunde, nehmen gerne die Dienste eines Coiffeurs in Anspruch. Doch wie wird man eigentlich Hundefriseur, was muss man können und wie sieht es mit den Verdienstmöglichkeiten aus?
Hundefriseur – ein Berufsportrait
Eine intensive Beschäftigung mit dem besten vierbeinigen Freund des Menschen, so lautet die treffende Zusammenfassung des Berufsbildes des Hundefriseurs. Was so landläufig immer als Hundefriseur bezeichnet wird, ist auch unter dem Namen Groomer bekannt. Groomer kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Scherer. Langjährige Hundehalter sind klar im Vorteil, wenn es um das Ergreifen dieses Berufs geht. Sie wissen nämlich, dass man sanftes Durchsetzungsvermögen braucht, um auch widerspenstige Vierbeiner, die nicht an die Pflegeprozedur gewöhnt sind, zu frisieren.
In jedem Fall muss man neben der unbedingten Liebe zum Hund auch ein Talent dafür mitbringen, mit Herrchen oder Frauchen umzugehen, auch wenn diese vielleicht ein bisschen schwierig sind. Und nicht zu vergessen, man sollte über Unternehmerqualitäten verfügen. Warum das so ist, diese Frage lässt sich schnell beantworten. Die meisten Groomer machen sich mit ihrem eigenen Hundesalon selbstständig, eine Anstellung in einem Salon wird nur schwer realisierbar sein. Weiterhin sind gute Kenntnisse in Hunde-Anatomie, handwerkliches Geschick und ein ästhetisches Empfinden Grundvoraussetzungen, um diesen Beruf auszuüben.
Bei der Berufswahl sollte man auch bedenken, dass man über eine gewisse körperliche Konstitution verfügen sollte. Rückenschmerzen, Kreislaufprobleme oder immer wiederkehrende Sehnenscheidenentzündungen machen es einem unmöglich, mehrere Stunden am Stück hintereinander zu stehen und den Anforderungen des Berufes gewachsen zu sein.
Die Ausbildung
Eines gleich vorweg, die Ausbildung zum Friseur für Hunde ist in Deutschland kein anerkannter Ausbildungsberuf. De facto darf sich jeder diese Berufsbezeichnung führen und auch Nachwuchs ausbilden. Somit gibt es viele schwarze Schafe, die nur das Geld von den Auszubildenden kassieren wollen, die Vermittlung von Theorie und Praxis aber gerne mal außen vor lassen. Wichtig ist es, sich bei mehreren Anbietern über die Ausbildungsinhalte zu informieren, bevor man sich für eine Ausbildungsstätte entscheidet. In jedem Fall sollten Kenntnisse über die Anatomie des Hundes, die verschiedenen Rassen und somit Fellarten im Ausbildungskonzept vorhanden sein. Wert legen sollte man vor allem auf die Vermittlung von theoretischen und praktischen Inhalten zu diesen Punkten. Hier sollte dann die Qualität im Vordergrund stehen und nicht der günstigste Preis für eine Ausbildung entscheidend sein.
Vier bis sechs Wochen in Vollzeit bis zu sechs Monate für einen reinen Wochenendlehrgang sollte man für die Ausbildung einplanen. Und auch die Kosten von rund 3000 Euro müssen vom Auszubildenden selbst gestemmt werden. Hier können aber das Jobcenter oder verschiedene Förderbanken hilfreich unter die Arme greifen. Am besten ist es, vor Aufnahme der Ausbildung die Vorauetzungen für die Inanspruchnahme von Fördergeldern prüfen zu lassen.
Verdienstmöglichkeiten eines Hundefriseurs
Einen einheitlichen Preis für eine Hundefrisur für ganz Deutschland anzugeben, ist nahezu unmöglich. Zum einen muss bei der Preiskalkulation nämlich die Konkurrenzsituation vor Ort und zum anderen die Kaufkraft der Bevölkerung bedacht werden. Zwischen 20 und 80 Euro kann dieser Preis schwanken, selbstverständlich auch abhängig von der Rasse des Tieres und dem damit verbundenen Aufwand. Hier kommen wieder die unternehmerischen Qualitäten ins Spiel, da eine vernünftige Preiskalkulation kein Kinderspiel ist. Miete, Versicherungen, Steuern – all das muss in den Umsatz hineinberechnet werden. Ein gut durchdachter Businessplan vor Eröffnung des Hundesalons schafft hier Abhilfe.
Kalkulieren sollte man mit drei bis acht vierbeinigen Kunden pro Tag, um ein gutes Auskommen zu haben.
Waschen, schneiden, föhnen und legen
Dem Vierbeiner die Haare schön machen – der Beruf des Hundefriseurs wird immer noch von vielen belächelt oder sogar als überflüssig betitelt. Doch neben den ästhetischen Gründen hat ein Besuch im Hundesalon auch medizinische Zwecke. Denn struppiges Fell kann viele Ursachen haben, wie zum Beispiel falsche Ernährung und dadurch hervorgerufene Mangelerscheinungen. Und viele Langhaarrassen benötigen einen regelmäßigen Besuch beim Friseur, damit es nicht zum Verfilzen und Verlausen kommen kann und entzündete Hautstellen gar nicht erst entstehen. Und auch für Frauchen oder Herrchen ist man Ansprechpartner und Seelentröster in einer Person.
Zusammenfassung
Schneiden, trimmen und scheren – ja, gerne, aber bitte nicht einfach wild drauf los, sondern mit Geduld und Einfühlungsvermögen. Den Willen der vierbeinigen Kunden kennen und akzeptieren und mit der eigenen Arbeit zur Gesundheit und zum Wohlbefinden der Hunde beitragen.
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