Berufsbild des Tierheilpraktikers

Was macht ein Tierheilpraktiker?

Tierheilpraktiker arbeiten meist selbstständig in ihrer eigenen Praxis oder behandeln die Tiere direkt vor Ort. Dieser Beruf ist eine Kombination aus einem Tierarzt und einem Homöopathen. Sie behandeln kranke Tier mit alternativen Heilmethoden. Auch die Vorbeugung von Krankheiten gehört zu ihren Aufgabenfeldern. Zu diesen alternativen Behandlungs- und Heilmethoden gehört die Homöopathie oder die Pflanzenheilkunde. Die Bezeichnung des Tierheilpraktikers unterliegt keinem rechtlichen Schutz und aus diesem Grund gibt es auch keine fest geregelte Ausbildung. Daher können die Ausbildungsinhalte stark variieren. Zu seinen Aufgaben gehört das Suchen nach den Ursachen von gesundheitlichen Beschwerden und Störungen im Organismus sowie deren anschließende Behandlung. Einem Tierseuchen-, Tierschutz- und Arzneimittelgesetz unterliegt man als Tierheilpraktiker nicht. Aufgrunddessen dürfen sie auch keine verschreibungspflichtigen Arzneimittel verordnen, die Tiere nicht impfen und auch nicht in Narkose setzen. Auch chirurgische Eingriffe oder das Einschläfern von Tieren ist nicht erlaubt. Der Schwerpunkt des Heilpraktikers liegt darin, die körpereigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Welche Heilverfahren werden verwendet?

Es gibt unterschiedliche Heilverfahren, mit denen die Tierheilpraktiker arbeiten. Je nachdem, welche Ausbildung absolviert wurde, werden Behandlungen mit Schüssler Salzen, Bachblüten, Blutegeln, Eigenblut oder der klassischen Homöopathie angeboten. Auch Akupunktur ist ein viel verwendetes Heilverfahren. Um Diagnosen zu stellen, greifen die Mediziner häufig auf die Bioresoanztherapie, die Kinesiologie oder das Pendeln zurück.

Wie viel verdient ein Tierheilpraktiker?

Man kann das Gehalt eines Tierheilpraktikers nicht verallgemeinern, da es von vielen verschiedenen Faktoren abhängig ist und es meist eine freiberufliche Tätigkeit ist. Der Durchschnitt in Deutschland liegt bei circa 2100 Euro brutto. Einige liegen darunter, andere darüber. Man muss noch unterscheiden, ob der Beruf in Vollzeit in der eigenen Praxis oder als Nebenberuf von Zuhause ausgeführt wird. Studien zeigen allerdings, dass weibliche Tierheilpraktiker, mit 2300 Euro, deutlich mehr verdienen, als ihre männlichen Kollegen, mit circa 1800 Euro.
Es gibt jedoch noch weitere Faktoren, von denen das Einkommen abhängig ist. Besitzt der Mediziner viele Jahre Berufserfahrung, so liegt das Gehalt höher. Im ersten Jahr verdient er circa 1300 Euro, nach zwei bis fünf Jahren circa 1900 Euro und nach sechs bis zehn Jahren schon circa 2750 Euro. Betrachtet man die regionalen Faktoren, so sind auch hier Unterscheide zu erkennen. Gibt es in der Umgehung mehrere Praxen, ist die Konkurrenz höher und der Verdienst meist etwas geringer als in ländlichen Gegenden, wo es kilometerweit keinen weiteren Heilpraktiker gibt.
Auf folgender Webseite kann man sich darüber informieren, welches Honorar man als Heilpraktiker circa bekommen würde:

http://www.dertierheilpraktiker.com/Gebuehrenordnung.pdf

Die Ausbildung zum Tierheilpraktiker

Für die Ausbildung zum Tierheilpraktiker gibt es in Deutschland keine einheitliche Regelung und Vorgabe. Man sollte jedoch mindestens 17 oder 18 Jahre alt sein und für diesen Beruf geeignet sein. Auch Spaß an der Arbeit mit Tieren sollte vorhanden sein. Auch das Interesse an alternativen Heilmethoden sollte vorhanden sein. Die Ausbildung wird in Deutschland sowohl als Wochenendkurs als auch in Form von Fernlehrgängen und im Vollzeitstudium angeboten. Je nach Ausbildungsweg unterscheidet sich die Dauer und die Kosten. Im Anschluss können weitere Fortbildungen und Vertiefungslehrgänge oder Spezialisierungen absolviert werden. Im Bereich der Ausbildungsdauer ist zwischen 8 Monaten bei einem Fernstudium bis zu 2 Jahren mit einem Vollzeitstudium alles vorhanden. Der kurze Fernlehrgang ist jedoch nicht zu empfehlen. Neben den Fächern der Physiologie und der Anatomie, werden auch medizinische Grundlagen für eine sichere Behandlung von Hund, Katze, Pferd und Nutztieren gelehrt.
Die Kosten für eine Ausbildung richten sich nach der Ausbildungsart und auch nach dem Ort und liegen zwischen circa 1500 Euro bis 7000 Euro. Weitere Fortbildungen und Spezialisierungen im Anschluss verursachen zusätzlich Kosten, so dass es nach oben keine Grenze gibt.

Die Rechte und Pflichten eines Tierheilpraktikers

Da das Praktizieren dieses Berufes gesetzlich nicht geschützt ist, kann man ihn frei ausüben. Der Mediziner ist nicht verpflichtet, ein krankes Tier zu behandeln und kann jeden Patienten ablehnen. Liegt ein Notfall vor, liegt er allerdings in der Pflicht, zu helfen. Wie jede andere Person auch, unterliegt der Tierheilpraktiker den Beschränkungen des Arzneimittelrechts und denen des Tierschutzes. Es dürfen keine rezeptpflichtigen Medikamente verschrieben oder verabreicht werden. Auch das Impfen von Tieren, chirurgische Eingriffe oder das Narkotisieren ist ihm nicht erlaubt. Kommt es zu einer Fehldiagnose oder einer falschen Behandlung, haftet der Heilpraktiker nach den aktuell geltenden gesetzlichen Grundlagen. Die Vorgaben für eine Anmeldung beim Veterinäramt ist von Bundesland zu Bundesland verschieden.

Mögliche Berufsfelder eines Tierheilpraktikers

Als Tierheilpraktiker hat man die Möglichkeit, selbstständig oder als Teil eines Teams zu arbeiten. Die gesundheitliche Betreuung von Hundestaffeln bei der Polizei oder im Wachdienst ist genauso denkbar, wie eine Mitarbeit auf einem Gnadenhof oder in einem Tierheim. Auch die Firmen für Tierfuttermittelherstellung und dessen Vertrieb stellen Personen mit einer Tierheilpraktikerausbildung ein.

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